AUF DER SUCHE NACH DEM RICHTIGEN TRAILER FÜR DEN TRANSPORT EDLER AUTOMOBILE HAT MAN DIE QUAL DER WAHL UND FRAGT SICH: WELCHER IST DER RICHTIGE FÜR MICH?
Da steht er nun in der klimatisierten Garage, der Mercedes 300 SL von 1955 oder auch der zwanzig Jahre jüngere Lamborghini Countach. Von jedem Stäubchen befreit, warten die Preziosen auf die nächste Mille Miglia, einen Concours d’Elegance oder ein Markentreffen. Aber wie kommt das Fahrzeug sicher, sauber und ohne unnötige Kilometer auf der Uhr an den Zielort? Wir haben die wichtigsten Anbieter unter die Lupe genommen.
Bratke: Welcher Trailer passt zu einem und zu dem, was man tun möchte? Man hat die Qual der Wahl. So ging das auch Jörg Bratke von Bergen: »Wir waren 2009 in England auf der Suche nach einem Hänger für einen flachen und sehr breiten Sportwagen. Fündig wurden wir bei einer kleinen Manufaktur, die sich auf die aerodynamischen Trailer spezialisiert hat, die wir nun erfolgreich vertreiben«, erklärt der passionierte Auto-Enthusiast, der edle Fahrzeuge aber eben auch Trailer in Trier und Düsseldorf offeriert. Die Anhängermodelle RL 5000 und RL 6000, die Bratke verkauft, richten sich an den Besitzer von Fahrzeugen mit besonderen Abmessungen. Das Erfolgsmodell von Bratke ist der RL 5000: Über die breite Heckklappe und die mit einem Neigungswinkel von weniger als 6° sehr bequem befahrbare Rampe geht es sehr einfach auf den fünfeinhalb Meter langen Anhänger. Hier geht es zum Angebot von Bratke
Brian James Trailers: Weil in England die automobile Leidenschaft für Klassiker und für Rennsport so tief verwurzelt ist, war dort der Bedarf an Hängern schon in den Sechziger- und Siebzigerjahren groß. Anders ausgedrückt: Die Anhänger brauchten einfach Anhänger. Das merkte auch Brian James und startete 1978 aus einer Hinterhofwerkstatt in Daventry heraus mit dem Bau spezieller Anhänger. Eigentlich wollte James’ Vater Autos verkaufen und baute sich einen Trailer um – und der stieß auf mehr Resonanz als die offerierten Fahrzeuge. Heute designt Brian James Trailers langlebige und robuste Anhänger für praktisch jeden automobilen Bedarf (siehe großes Foto oben). 1-achsige, 2-achsige und 3-achsige Varianten, konzipiert für unterschiedliche Fahrer mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Mobilität: Vom Maschinentransporter mit 1,30 Metern Breite bis zum Racetransporter 6 mit 2,35 Metern Breite und einer maximalen Ladeflächenlänge von 6,50 Metern reicht das Angebot. Hier geht es zum Angebot von Brian James Trailers
Brenderup: Das zum schwedischen Dachträger-Konzern Thule gehörende dänische Traditionsunternehmen Brenderup bietet für den Oldtimertransport die offenen Trailer U110 und U120. Von den Abmessungen so konzipiert, dass sie auch breite oder extra-lange Fahrzeuge tragen können, beträgt die Gesamtlänge bei beiden Anhängern 6,04 Meter; mit 2,53 Metern ist der U120 zehn Zentimeter breiter. Da passt sogar Porsches rosafarbene »Sau« problemlos drauf. Die Brenderup-Anhänger sind für robusten Allwettereinsatz ausgelegt, die Plattform ist immer eine vollverschweißte Einheit und alle Metallteile sind rostfrei, da feuerverzinkt. Im Prinzip sind die Anhänger von Brenderup simpel und unkompliziert. Sie eignen sich speziell für Autobesitzer, die nicht an jedem Wochenende zu einem Treffen oder einer Competition fahren. Wer viel unterwegs ist, schätzt an Brenderup, dass man damit bis zu 130 oder 140 km/h fahren kann – wenn das, wie teilweise in Frankreich, erlaubt ist. Hier geht es zum Angebot von Brenderup
Humbaur: Ähnliche Anhänger stellt das unweit von Augsburg angesiedelte Unternehmen Humbaur her. Die Bandbreite reicht vom einfachen Anhänger über den Pferdetransporter und den Speditionsanhänger bis hin zum Tieflader mit einer Traglast von 30 und 40 Tonnen. Speziell für Fahrzeugbesitzer hat Humbaur mehr als zwanzig Trailer im Sortiment: Die Nutzlast reicht von 600 Kilo beim Bike-Trans-porter HM 752212 bis zum Universal 3500 Alu, der 2743 kg tragen darf. Besonders für breite Fahrzeuge, etwa aus dem Motorsport, sind die nach den Rennstrecken »Imola«, »Hockenheim« und »LeMans« benannten, offenen Trailer konzipiert. Die drei Varianten des »LeMans«-Anhängers und die beiden Versionen des Hochladers »Allcomfort« sind mit einer Innenlänge von 4,3 Metern am ehesten für größere Fahrzeuge geeignet. Mit dem Vollpoly-Trailer Rexus hat Humbaur auch einen geschlossenen Hänger im Programm – jedoch kommt der mit Innenbreite von nur 1,5 Metern und einem Zuladungsgewicht von 1285 kg höchstens für kleine Fahrzeuge infrage. Hier geht es zum Angebot von Humbaur
Fit-Zel: Auf dem Markt am bedeutendsten sind die Hänger von Fit-Zel, die Kennern zufolge auch die beste Relation zwischen Eigengewicht und zulässigem Gesamtgewicht haben – da aus Aluminium. Ausschlaggebend in Bezug auf die 100-km/h-Zulassung ist die Relation zwischen dem Gewicht des Zugfahrzeugs und dem zulässigen Gesamtgewicht des Hängers. In anderen Worten: umso leichter der Hänger desto mehr lässt sich laden; das niedrigere Gesamtgewicht erleichtert die 100-km/h-Zulassung.
Algema: Seit der Insolvenz von Fit-Zel vor fünf Jahren werden deren Hänger von der Firmengruppe Eder fortgeführt – die seit Jahrzehnten mit Algema am Markt ist. Anhänger von Algema haben eine außergewöhnliche Fahrwerkskonstruktion mit einer Lift-Achse, was für ein Fahrverhalten sorgt, vielleicht das beste aller verfügbaren Anhänger. Das Fahrverhalten ist kein unwichtiger Punkt, es geht dabei ja nicht nur um Tempo, sondern auch die Sicherheit (des aufgeladenen Prunkstücks). Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass Hochlader und Tieflader unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Hochlader sind meist nur um die zwei Meter breit und laufen damit so breit wie das Zugfahrzeug, also fast unbemerkt hinter dem Zugfahrzeug. In der Hinsicht sind die Hochlader von Fit-Zel (mit besonders kleinen Reifen) und Algema (mit besonders aufwendiger Achs-/Fahrwerkskonstruktion) sehr fortschrittlich. Wer andererseits aufgrund des Wertes seiner Fracht einen geschlossenen Anhänger benötigt, ist mit den Modellen von Bratke und Brian James Trailers bestens bedient. Hier geht es zum Angebot von Algema