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Eine Pilotenuhr von Format

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Die Junghans Meister Pilot Chronoscope Modelle sind ein Teil deutscher Pilotenuhren-Geschichte.

DIE BESONDERE FORM der Uhr lässt es bereits erahnen, dass die Junghans Chronscope Uhren eine Gestaltung aufweisen, die weit in die traditionsreiche Chronographen-Geschichte des Uhrenherstellers aus dem Schwarzwald zurückreicht. Genauer gesagt bis ins Jahr 1949. Es war auch für Junghans eine Zeit des Aufbruchs und technischen Fortschritts, aber auch des verhalten geäußerten Stolzes über das selbstentwickelte Handaufzug-Chronographenkalibers J88 mit Schaltrad und horizontaler Räderkupplung. Dieses konnte mit seinen zwei Drückern sogar präzise Additionsstoppungen vornehmen. Schnell stellte sich der gewünschte Erfolg ein und Junghans produzierte bis ins Jahr 1965 die gewaltige Menge von über 55.000 Uhren.

Zu diesem Erfolg trugen nicht unwesentlich Junghans Sonderserien des Chronoscope Fliegerchronographen bei, die von 1956 bis ins Jahr 1965 für die noch junge Bundeswehr und weitere internationale Streitkräfte hergestellt wurden. Sie zeichneten sich durch farbige Zifferblätter und Tachymeterskala sowie eine optisch markante zwölfeckige Drehlünette aus.

43,3 mm groß ist das Stahlgehäuse der neuen Junghans Meister Pilot Chronoscope Chronosgraphen mit dem Schweizer Automatikkaliber Sellita SW200.

Mit dem Aufkommen neuer Chronographenkaliber Ende der 60er-Jahre waren die Uhren mit ihrem Handaufzugswerk trotz der populären markanten Form der Lünette jedoch schnell Geschichte, denn nun waren Uhren mit automatischem Aufzug gefragt. So schlägt auch in den schwarz-DLC und 43,3 mm großen Stahlgehäuse der neuen Junghans Meister Pilot Chronoscope Chronosgraphen das zuverlässige Schweizer Automatikkaliber Sellita SW200, dass vorderseitig mit einem vom Werkspezialisten Dubois-Dépraz stammenden Chronographen-modul ausgerüstet ist. Dabei sind die farblich abgesetzten Hilfszifferblätter der fortlaufenden Permanentsekunde bei 3 Uhr und der bis 30 zählende Minutenzähler bei 9 Uhr platziert.

Benutzt man die Chronographen-Funktion eher spärlich, dann bietet das bei 4 Hz arbeitende Werk eine Gangautonomie von bis zu 38 Stunden. Für eine gute Ablesbarkeit der Uhr sorgt dabei nachleuchtende Super-Lumi-Nova Ausstattung der schwarzen Zeiger und Indexe. Sportlich geht es auch in puncto Wasserdichtigkeit zu, denn dank des verschraubten, mit einem stilisierten Flugzeug versehenen Edelstahlboden widerstehen die Chronoscope Modelle Wassertiefen von bis zu 100 Meter widersteht. Was wiederum ein bisschen schade ist, denn so entgeht dem Träger der Uhr die schöne Veredelung des Werks mit gebläuten Schrauben und den schraffierten Oberflächen von Federhaus, Räderwerk und der Unruhbrücke.

Der schwarze verschraubte Stahlboden der Junghans Meister Pilot Chronoscope mit stilisiertem Flugzeug.

Im Handel erhältlich ist zum eine auf 300 Exemplare limitierte Junghans Meister Pilot Chronoscope Navy Blue Sonderedition, zum anderen die unlimitierte sandfarbene Pilot Chronoscope Desert zum Preis von jeweils 2.590 Euro. Wer sich mit Datum und kleiner Sekunde zufrieden gibt, kommt bereits zum Preis von 1.990 Euro zum Zug. Alle Modelle eint jedoch die gewellte, zwölfseitige Lünette und damit der Bezug auf über 70 Jahre Junghansgeschichte.

Die Junghans Meister Pilot Chronoscope Modelle sind ein Teil deutscher Pilotenuhren-Geschichte.

Text Wolfgang Winter // Fotos Uhrenkosmos

Uhrenkosmos in OCTANE #67 – die Geschichte der Junghans Chronoscope-Modelle.

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