#30, Lancia, Aurelia B20 GT, Outlaw
Klassiker

Lancia Aurelia B20 GT – Gesetzlos im Massanzug

Vorherige Story
Nächste Story

Einen wunderbaren Lancia Aurelia B20 GT zu verbessern, ist nicht so ganz einfach. Was also tun? Einen Outlaw draus machen!

Heute schneidet niemand mehr einen Ferrari 250 GTE auf, um GTO-Replikas daraus zu machen – aber einen Lancia Aurelia B20 GT vielleicht? Thornley Kelham hatte die Idee, den ersten Lancia Aurelia »Outlaw« der Welt zu bauen. Outlaw? Dieser Begriff wird für Autos außerhalb des Mainstreams gebraucht. Das italienische Wort dafür ist fuorilegge, weshalb TKs Webseite www.fuorilegge.co.uk heißt. Und obwohl vor ihm noch nie jemand so ein Auto gebaut hatte, geht diese Idee bis in die 50er-Jahre zu Rennwagen der Marke mit abgesenkten Dächern zurück.

#30, Lancia, Aurelia B20 GT, Outlaw
Im ersten Schritt wurde die Dachlinie der Rohkarosse “gechoppt”-

Der Lancia-Spezialist begann mit einem serienmäßigen Lancia Aurelia B20 GT Coupé. Auf einem weissen Blatt Papier tobte er sich anschließend vollends aus. Die Reaktionen darauf reichten von »unglaublich schön« bis zu »pass auf mit der Flex«. Die Besitzer des Autos haben einen weit gefächerten Geschmack, blicken auf Erfahrungen mit hochkarätigen Sammlerstücken ebenso zurück wie auf den einen oder anderen Hot Rod. Dieses Auto schließt diesen Kreis problemlos.

Kelham, der schon mehr als ein Dutzend Aurelia restauriert hat, fühlte sich angespornt durch den zunehmenden Erfolg der Porsche- 356-Outlaw-Welle und durch seine Erfahrungen bei der Wiederbelebung des Mille Miglia/Le Mans/Carrera Panamericana Bracco Rennwagens, ohne Zweifel einem der Grundpfeiler der Bewegung. Immer öfter fragte sich das Team um Kelham »Was wäre, wenn?« Was, wenn sie den coolsten Bad Boy Lancia Aurelia B20 GT bauen würden? Die niedrige und geschwungene Coupéform, die manche Boano bei Ghia zuschreiben, ist zwar leicht abgewandelt, aber dennoch klar als Aurelia zu erkennen. Was nun, wenn sie einen Besitzer finden würden, der ähnlich dächte wie sie?

Und wie es sich fügte, gab es einen Kandidaten, einen gut bekannten kalifornischen Sammler, den TK-Gründer Simon Thornley so beschreibt: »Er kam zu uns und fragte, ‚wärt ihr mir böse, wenn ich von euch eine Aurelia Outlaw haben wollte?‘ Er hatte Bilder dabei von einer S2-Version von 1953, aus einer Zeit, in der schon sehr viel mit Aerodynamik herumexperimentiert wurde. Wir hatten unseren Ruf mit dem Bracco-Porsche erarbeitet, also haben wir gesagt, ein Outlaw wäre toll, aber alles muss Lancia-Serie sein«.

Das Basisauto zu finden, war nicht schwer, denn bei TK stehen immer ein paar Fahrzeuge zur Restaurierung in der Pipeline. Man entschied sich für eine Serie VI als Basis, um die hartgesottenen Fans nicht zu verprellen. Denn frühere Modelle sind am gesuchtesten und seltensten, also sollte man die besser nicht hernehmen. Thornley: »Die Serie-V-Modelle sind am unbeliebtesten, aber wir hatten keinen da«. Also nahm man sich einen 1957er Serie VI B20 GT vor, der »im Lager« war.

Text Paul Hardiman // Fotos Paul Harmer // Bearbeitung Axel E. Catton

Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #30


Ferrari 250, California Spyder, Alfa 8C 2300, Abarth 1100 Sport Ghia, Maserati 3500GT, Lancia Aurelia

Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 30

HEFT BESTELLENABO BESTELLEN

 


 

Vorherige Story
Nächste Story

Das könnte Sie auch interessieren

0 Shares