Kein Luxus-Hersteller von Rang und Namen kommt heute ohne ein SUV im Modellprogramm aus. Aston Martin macht da keine Ausnahme: voila, der DBX. Der auch als Zugwagen für ein Klassiker-Gespann eine gute Figur abgäbe.
Wer dachte, im Bereich der Full-Size Luxus SUV sei der Markt zwischen den üblichen Verdächtigen verteilt, der hat die Rechnung ohne die britische Edelmarke gemacht. Nicht nur komplettiert der DBX die Aston Martin Modellpalette nun auch in diesem Segment. Der DBX wartet mit einigen interessanten Spitzenwerten auf, die man bisher eher nicht mit der britischen Nobelmarke in Verbindung gebracht hätte. Den größten Innenraum seiner Klasse zum Beispiel. Ebenso rekordverdächtig die 707 PS in der – Überraschung? – „707“ getauften Top-Version. Selbst ein Lamborghini Urus hat da das Nachsehen. Ein Porsche Cayenne Turbo GT? Wenn Sie sich mit 67 PS weniger zufrieden geben, na gut.
Verzichten müssen Sie dann aber auch auf die von Marek Reichman gezeichnete sportlich-filigrane Karosserie mit dem auch nach einigen Interationen zugegebenermaßen immer noch leicht gewöhnungsbdürftigen Achtung-ich-bin- ein-Heckspoiler Design. Und einen Innenraum, der nicht nur allen Erwartungen an zeitgemäßen britischen Style gerecht wird, sondern auch noch der größte in der Klasse ausgewachsener Edel-SUVs sein soll.
Noch hat kein James-Bond-Darsteller jemals in einem DBX Platz genommen (zumindest nicht in offizieller Mission vor der Kamera) und doch würde es uns nicht überraschen, wenn der nächste Bond (wer sollte das nochmal sein?) dieses Modell als Dienstagen von „Q“ zugeteilt bekäme. Denn wie es sich für ein echtes SUV gehört, verfügt der DBX über erstaunliche Offroad- und Transport-Qualitäten. Was dessen Nutzer:innen nicht nur im Agenten-Einsatz schätzen dürften. Für Bond wird’s den DBX vermutlich unentgeltlich geben. Bei Ihrem Aston Martin Händler geht der Spaß bei rund 193.000 Euro los. Für den “707” wird ein vergleichsweise moderater Aufschlag von nochmal knapp 40.000 Euro verlangt. Da fällt die Entscheidung leicht.
Auf den kleinen Landstraßen Sardiniens konnten wir uns persönlich von den Quallitäten des DBX 707 überzeugen. Eine ganze Armada von DBX 707 hatte die Presseabteilung aufgefahren. Gerne hätten wir dabei auch mal einen Vorkriegs-Klassiker aus Newport Pagnell an den Haken genommen, um Ihnen darüber zu berichten. Denn ein exklusiveres Gespann als einen DBX 707 vor der Deichsel und ein 1,5 Liter “Le Mans” dahinter auf dem Trailer lässt sich kaum vorstellen. Nun ja, unsere Phantasie reicht aus, um uns diesen Geleitzug mit 4-Liter V8 Biturbo-Motor und 900 Nm Zugkraft vorzustellen: Hammer! Vielleicht lässt sich die Presseabteilung demnächst ja mal erweichen und macht uns dieses Vergnügen möglich. Wir sind sicher: Sie hätten auch Spaß daran – stimmts?
So zogen wir also ungebremst von irgendwelchen Lastenseglern im Heck unsere Runden auf der frühsommerlich leeren Insel. Irgendwie müssen sich auch die Carabinieri und die Polizia Stradale noch in vorsaisonaler Lethargie befunden haben. Und so war es nicht weiter tragisch, dass schon ein leichter Tritt auf das Gaspedal des DBX 707 ausreicht, um den Edel-SUV mit Leichtigkeit über das italienische Geschwindigkeitslimit zu katapultieren. Wer sich jemals fragte, ob der Begriff des Sports Utility Vehicles für grenzbehäbige Über-2-Tonner nicht vielleicht doch ein wenig anmaßend ausgefallen ist – mit dem DBX 707 wird all das erfüllt, was anderswo lange versprochen wurde!
Lesen Sie in OCTANE #55, welche Fahrzeuge James Bond außer Aston Martin sonst noch fuhr.
Ausgabe 55 – Lotus Esprit “James Bond”
OCTANE Ausgabe 55 – Lotus Esprit, Facel Vega II, Ferrari 750 Monza Spider, BMW 3.0 CSL, Porsche 2.7 RS, Chrysler Turbine, Stoewer
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