Klassiker Legenden & Ikonen

Der F50 tritt aus dem Schatten

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Vor kurzem ist der Ferrari F50 dreißig geworden. Lange erfuhr der vermeintliche Überflieger nicht die gleiche Wertschätzung wie sein älterer Bruder F40. Zu Unrecht findet James Elliot.

Der F40 setzte den Maßstab für den F50

Bis heute scheint es unmöglich, den F50 losgelöst von seinem Vorgänger, dem F40, zu beurteilen. Auch wir konnten nicht anders und haben einen F40 in die Jubiläumsstory über den F50 aufgenommen. Zum einen, weil sich durch glückliche Umstände die seltene Gelegenheit bot. Zum anderen, weil es sich einfach richtig anfühlte. Der ältere Bruder drängt sich also auch bei OCTANE an den Tisch und will die Kerzen auf der Geburtstagstorte des F50 ausblasen. Lässt sich der unterschiedliche Stellenwert der beiden Ferrari besser veranschaulichen? Um zu verstehen, wie es zu dieser ungleichen Wahrnehmung kam, müssen wir uns zunächst dem F40 widmen und die Umstände verstehen, durch die er einen so großen Schatten werfen konnte.

Der von Pininfarina-Designer Leonardo Fioravanti gezeichnete F40, benannt nach dem 40-jährigen Jubiläum der Marke aus Maranello und bekannt als letzter Ferrari unter der Ägide des Commendatore, erschien mitten im Supercar-Wettrüsten der 1980er-Jahre. Als Inbegriff des Analogen, eine klassische Kriegserklärung. Kein nostalgischer V12, kein Understatement. Stattdessen folgte er als 2,9-Liter-V8 mit zwei japanischen IHI-Turbos dem Motorlayout seines Vorgängers, des deutlich traditioneller gezeichneten 288 GTO (OCTANE #77).

Ein Monster mit 324 km/h Topspeed

Ferrari hatte ein Monster geschaffen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h und einem Preis von knapp 1000 D-Mark pro PS. Die Faszination für dieses Geschoss schuf eine so große Nachfrage, dass Ferrari die ursprünglich geplante Stückzahl von 400 Fahrzeugen mehr als verdreifachte. Als 1992 die fünfjährige Produktionszeit des Ferrari F40 zu Ende ging, waren insgesamt 1311 Serienexemplare entstanden. Alle in Rot mit roter Innenausstattung, alle mit Linkslenkung, bis auf sechs Sonderbestellungen aus dem Nahen Osten. Und dann kam zum nächsten Geburtstag der F50.

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