#21, Porsche 911 RS 2.7, Beirut, Patina, gerettet
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Das Dreckstück – Porsche 911 RS 2.7

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Dieser vorsichtig restaurierte Porsche 911 RS 2.7 hat den Bürgerkrieg im Libanon überlebt und zollt seinem früheren Besitzer Tribut, der auf tragische Weise ums Leben kam.

Zum ersten Mal hörte ich von dem ‚Beirut RS‘ von Josh Sadle, dem Gründer und Besitzer von Autofarm, dem weltbekannten, unabhängigen Porsche-Spezialisten. Er erzählte mir, dass er 2007 einen Anruf von James Shead bekam, dem Sohn von Don Shead, den er kannte, weil Josh und Don zusammen in Allard-Rennwagen gefahren sind.

James erklärte ihm, dass er zusammen mit einer der Töchter eines Autohändlers und Rallye-Enthusiasten aus Beirut studiert hatte. Im Mai 1973 bekam ihr Vater einen Carrera RS geliefert und fuhr ihn in lokalen und regionalen Rennen, inklusive der brutalen Beirut-Damaskus-Rallye.

Seine Bemühungen im Motorsport endeten, als 1975 der Bürgerkrieg im Libanon ausbrach. 1980 war die Situation komplett außer Kontrolle und 1982 marschierte Israel im Libanon mit dem Ziel ein, die PLO zu zerstören. Auch wenn dieses Ziel offensichtlich erreicht wurde, stürzte es das Land in eine noch blutigere Zeit, während der Miliztruppen der christlichen Kata’ib Massaker in Flüchtlingslagern in West-Beirut anrichteten.

Um zu helfen, die Not zu lindern, parkte der Besitzer des RS seinen Porsche in dem Gebäude neben seinem Haus und fuhr stattdessen einen Krankenwagen für das Libanesische Rote Kreuz.

Auf Druck seiner Familie stimmte er schließlich zu, den gefährlichen Job als Krankenwagenfahrer aufzugeben. Doch an seinem letzten Arbeitstag, im Sommer 1985, kam er nicht mehr nach Hause. Kurz danach traf eine Mörsergranate das Gebäude neben dem Haus der Familie, ein Teil davon stürzte auf den Porsche 911 RS 2.7 und beschädigte das Dach des Wagens schwer.

#21, Porsche 911 RS 2.7, Beirut, Patina, gerettet

Als die Feindseligkeiten schließlich nachließen und langsam wieder Normalität Einzug in das Land hielt, bekam die Familie, die den Libanon längst verlassen hatten, einen Anruf von jemandem, der in die Wiederaufbauarbeiten involviert war. Er hatte das Auto entdeckt und wollte wissen, was er damit machen sollte.

2007 rief die Tochter des ehemaligen Besitzers des Porsche 911 RS 2.7 aus heiterem Himmel bei James an. Sie erzählte ihm, dass ihre Familie vor Jahren aus Beirut weggezogen war und dass sie den alten Rennwagen ihres Vaters verkaufen wollte.

»Als ich die Geschichte hörte, fiel ich fast vom Stuhl«, erzählt Josh. Nach einer langen Unterhaltung, setzte sich James in ein Flugzeug Richtung Beirut, um vor Ort die Authentizität des RS anhand der Schlüsselelemente zu verifizieren, die ihm Josh mit auf den Weg gegeben hatte.

Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #21


#21, OCTANE, Porsche 911 RS 2.7, Morgan Threewheeler, Ferrari 375 MM Spider, Datsun 240Z,, Ford Capri, Banjo GT Coupé

Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 21

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