1910 ist das Gründungsjahr der »Anonima Lombarda Fabbrica Automobili« (A.L.F.A.). Ugo Stella, der erste Generaldirektor verordnet dem neuen Unternehmen eine Nischenstrategie. A.L.F.A. sollte technisch und optisch anspruchsvolle Fahrzeuge produzieren und keine Massenware. Schon das Modell 24HP von 1910 begründete mit einer damals sensationellen Höchstgeschwindigkeit von über 100 km/h den bis heute ungebrochenen Mythos der Marke als Hersteller sportiver und innovativer Fahrzeuge. OCTANE gratuliert zum Jubiläum.
Schon bald nach Ende des ersten Weltkriegs wirbt Nicola Romeo, der 1915 den Chefsessel bei A.L.F.A. übernahm, mit Hilfe eines gewissen Enzo Ferrari den Konstrukteur Vittorio Jano und dessen Assistenten Gioacchino Colombo von Fiat ab, um die imageträchtige Rennabteilung zu verstärken. Mit dem 140 PS starken Alfa Romeo P2, der 1925 die Weltmeisterschaft gewinnt, liefert Jano sein erstes Meisterwerk ab. Die Rennerfolge des ersten Reihenachtzylinders färben auf die Straßenmodelle RL und RM mit Sechs- und Vierzylinder-Reihenmotoren ab. Mit einem speziellen RL feiert Alfa 1923 einen Doppelsieg bei der Targa Florio und damit den Durchbruch im Motorsport.
Die ab 1929 hergestellten Straßen und Rennwagen mit Sechs und Achtzylinder-Reihenmotoren von 1,5 bis 2,9 Litern Hubraum und zwei obenliegenden Nockenwellen repräsentieren damals den Gipfel des Motorenbaus und gehören heute zu den begehrtesten und teuersten italienischen Vorkriegsfahrzeugen.
Mit dem 1951 präsentierten Alfa Romeo 1900 wandelt die einstige Manufaktur hochwertiger Kleinserien sich zum Massenhersteller, bleibt aber seiner Philosophie treu, sportliche Fahrzeuge mit anspruchsvoller Technik zu produzieren. Der bis heute legendäre Vierzylinder mit zwei Nockenwellen wurde im 1900 erstmals verbaut und blieb bis in die 1990er-Jahre das Herzstück viele Alfa Romeo-Modelle, nicht nur auf der Straße, sondern auch auf den Renn-und Rallyestrecken der Welt.
Text Jörn-M. Müller-Neuhaus, Alfa Romeo Fotos Alfa Romeo
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