Mit dem BMW M1 wollten die Münchner Ende der 70er-Jahre Porsche Paroli bieten. Doch als der Wagen rennfertig war, hatten sich die Regeln der Gruppe 5 geändert. Daraufhin rief der damalige Chef von BMW Motorsport, Jochen Neerpasch, die Procar-Serie ins Leben, die im Vorprogramm der Formel 1 stattfand. Die jeweils fünf trainingsbesten F1- Piloten traten hier gegen ausgewählte Privatfahrer an, alle auf identischen BMW M1 Fahrzeugen.
DIE AUS EINER VERLEGENHEIT heraus geborene Rennserie wurde schnell populär, denn es entschied nicht das Material, sondern der Fahrer über Sieg und Platz. Es gab Überholmanöver satt und spannende Kämpfe ums Podium mit den Größen der damaligen Formel-1-Szene. Niki Lauda, Mario Andretti, Emerson Fittipaldi, James Hunt, Dieter Quester, Manfred Winkelhock, Jochen Mass, Hans-Joachim Stuck sind nur einige der Rennfahrerle- genden, die 1979 und 1980 im Cockpit eines M1 Procar saßen. Das 40-jährige Jubiläum dieser Rennserie feierte BMW in diesem Jahr während der DTM am Norisring, bei dem 14 nach Gruppe-4-Reglement aufgebaute M1 im Fahrer- lager und auf der Rennstrecke für Begeisterung beim Publikum sorgten.
Doch die Procar-M1 elektrisierten nicht nur Rennfans, sondern auch Kunstliebhaber, denn der M1, mit dem Manfred Winkelhock, Marcel Mignot und Hervé Poulain 1979 die 24 Stunden von Le Mans bestritten, wurde von Andy Warhol in ein renntaugliches Kunststück verwandelt. Andy Warhol benötigte keine 30 Minuten, um diesen M1, das vierte BMW Art Car, zu erschaffen. Der Legende nach war er so schnell, dass das Kamerateam, das das Event dokumentieren sollte, mit dem Aufstellen der Technik noch nicht fertig war, als Warhol seine Werkzeuge bereits wieder aus der Hand legte. Er sagte dazu: »Ich habe versucht, Geschwindigkeit bildlich darzustellen. Wenn ein Auto wirklich schnell fährt, verschwimmen alle Farben und Linien.«
Text Jörn-M. Müller-Neuhaus // Fotos BMW Classic
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Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 43
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