Dieser spezielle BMW 328 verbrachte den größten Teil seines Autolebens unter einer Tarnkappe. Glen Waddington enthüllt seine Geschichte.

Ein stählernes Knurren und Blubbern
Bevor ich ihn sehen konnte, hörte ich ihn schon. Die Begegnung fand statt auf dem wunderschönen, manikürten Gelände von Boughton House in Northamptonshire, ein im 17. Jahrhundert vom ersten Herzog von Montagu erbautes Herrenhaus, das als »das englische Versailles« bekannt ist. Ich war für ein dort stattfindendes Oldtimer-Meeting mit meinem 1989er BMW 320i Cabrio angereist und hörte plötzlich das tiefe, stählerne Knurren und Blubbern eines anderen BMW-Reihensechszylinders im Leerlauf. Nur dass dieser etwas tiefer und stählerner klang. Mit mehr Gravitas in seiner Note. Mehr Geschichte.
Das ist kein Wunder: Denn zwischen diesem BMW 328 von 1939 und meinem 320i liegen 50 Jahre. Und obwohl beide Meilensteine in der Entwicklung der Marke darstellen, haben sie nur eines gemeinsam: den Hubraum von zwei Litern. Ich werde jetzt nicht mehr über mein Serienauto parlieren und mich stattdessen ganz an der Pracht dieses handgefertigten grauen Vorkriegs-Roadsters erfreuen, mit seinen Stahlscheibenrädern, die hinten fast komplett verkleidet sind.

Schöne elfenbeinfarbene Anzeigen
Der Besitzer des BMW, Richard Wyldes, ist durch und durch BMW-Fan, sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern, und wird mir später mehr über die ungewöhnliche Herkunft dieses Autos erzählen. Doch zunächst führt er mich zur tief ausgeschnittenen, hinten angeschlagenen Fahrertür. Sie rastet mit hoher Präzision ein, wobei die Kanten durch glänzende Zierleisten geschützt sind. Man sitzt auf einem breiten, flachen, aber überraschend bequemen Ledersitz und blickt neben dem großen Dreispeichenlenkrad auf eine Reihe schöner elfenbeinfarbener Anzeigen. Tacho und Drehzahlmesser liegen im Blickfeld, umrahmt von der links liegenden »Kraftstoffuhr« und einem Trio weiterer Zusatzinstrumenten rechts davon.





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