#46, Musclecar, Dodge, Challenger, SRT, Hellcat, V8-Motor, Ford Mustang, 800 PS, Burnout
Moderne Klassiker

BIG BAD BOYTOY – Dodge Challenger SRT Hellcat mit 800 PS!

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Hubraum satt, ein grollender V8 und ein sexy Blechkleid – der Dodge Challenger bleibt neben dem Mustang das faszinierendste Musclecar aller Zeiten. Das gilt für die aktuelle Version genauso wie für seine Ahnen.

So düster, so bullig und verdorben präsentiert sich in der heutigen Zeit kein anderes Auto. Der Dodge Challenger lockt einen gestern wie heute auf die dunkle Seite der Macht, weckt verborgene Gelüste, die man nur mit einem brutalen Achtzylinder befriedigen kann. Das unterschwellige Brabbeln schickt jedem Autofan bereits im Stand einen wohligen Schauer über den Rücken. Dann ein Tritt aufs Gaspedal: Aus dem Grummeln wird ein wütendes Gebrüll, so als habe man gerade Attila den Hunnen aus seinem Tiefschlaf geweckt. Die Reifen des knallorangen Dodge Challenger mit dem etwa 300 PS starken 383 Magnum-V8 mit 6,2 Litern Hubraum drehen durch und lassen qualmenden Gummiabrieb auf dem Asphalt zurück, das Heck schlingert leicht, der V8-Bolide jagt davon – in einer Rauchwolke.

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So spektakulär der Senior auch anschiebt, so blass würde sich dieser Auftritt gegenüber seinem Urenkel ausnehmen. Der Challenger SRT »Hellcat Redeye Widebody« würde seinen Vorfahren mit einer noch größeren Rauchwolke und einem Grollen, das die Luft erzittern lässt, ohne jede Mühe hinter sich lassen. Kein Wunder, liefert doch sein V8-Motor gigantische 797 PS und ein martialisches Drehmoment von 958 Nm an den Getriebeautomaten. Und nicht der Motor hat 2,7 Liter Hubraum, sondern der Kompressor, der größte aktuell in einem Serienfahrzeug verbaute seiner Art. Das macht den stärksten Challenger aller Zeiten nicht nur 326 km/h schnell, sondern lässt ihn aus dem Stand auch in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen wie einen Wahnsinnigen.

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Es war eine heiße Zeit, in die der erste Challenger hineingeboren wurde. Die 70er-Jahre beginnen für die Amerikaner trotz Flower Power und Schlaghosen äußerst unruhig: Bei Pro- testen gegen den Vietnam-Krieg werden Studenten erschossen, die Astronauten der Apollo 13-Mission entkommen nur knapp einer Katastrophe und die USA starten eine blutige Invasion in Kambodscha. Die Menschen schwanken zwischen Aggression und Desillusionierung, und kaum ein Film verkörpert das so gut wie »Fluchtpunkt San Francisco« mit Barry Newman. Vollgepumpt mit Amphetaminen, liefert sich der Held des Films am Steuer seines 1970er Dodge Challenger wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei und stirbt zum Schluss als tragischer Antiheld. An Barry Newman, der auch den TV-Detektiv Petrocelli spielte, erinnert sich heute kaum noch jemand, den Chal- lenger aber macht der Film unsterblich.

Auch im wahren Leben musste das Musclecar erst das Zeitliche segnen, bevor es als Legende wiedergeboren wurde. Als der Challenger zum Verkaufsschlager wurde, war sein Ende bereits nahe: Rasant steigende Versicherungsprämien sowie neue Umweltschutz- und Sicherheitsbestimmungen beendeten die Ära der Muskelautos fast so schnell, wie sie in den 60er-Jahren mit dem ersten Pontiac GTO begonnen hatte. Schon 1974 rollte der letzte Challenger vom Band. 1978 wurde der Name von Dodge für ein hässliches Kompaktcoupé auf Basis eines importierten Mitsubishi-Modells wiederbelebt, das glücklicherweise in Vergessenheit geriet. Erst 2008 kam wieder ein Challenger auf den Markt, der seinen Namen auch verdiente.

Text: Stefan Grundhoff
Fotos:
FCA USA/Dodge, Jörn-M. Müller-Neuhaus

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