#22, Renault, 40CV, Rekordwagen, 1926, Montlhlery
Klassiker

Renault 40 CV NM Rekordwagen – atemberaubende 90 Jahre alt

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Renault 40 CV Rekordwagen von 1926


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Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 22

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Text Richard Meaden  Fotos Andy Morgan

Mit dem 40 CV NM hatte Renault eine ganze Reihe von Rekorden aufgestellt. Nicht ganz, aber fast hundert Jahre später haben wir uns auf die Rekordstrecke gewagt.

Automobilhersteller waren schon immer von Geschwindigkeitsrekorden besessen. Das galt besonders in den 1920er-Jahren. Wie so oft, gehörte Louis Renault auch auf diesem Gebiet zu den Pionieren der Industrie. Performance und Ausdauervermögen waren für ihn perfekte Argumente, um die Aufmerksamkeit auf seine Kreationen zu lenken – und um sie zu verkaufen.

Die dem Werk nahegelegene Strecke in Linas-Montlhéry war ideal für solche Versuche. Mit knapp über 2,5 Kilometer Länge und zwei großen, durch zwei kurze Geraden verbundenen Steilkurven, war dieser Hochgeschwindigkeitskurs die erste Strecke überhaupt, die auf verstärktem Beton gebaut worden war.Renault nutzte als erster Hersteller die Strecke für Testzwecke und die Entwicklung. Über einen Zeitraum von sieben Monaten führten Ingenieure umfangreiche Versuche mit der Straßenversion des neuen 40 CV durch, während Louis Renault sich auf seine Rekordversuche konzentrierte. 90 Jahre später sind wir nach Montlhéry zurückgekehrt, um diesen äußerst erfolgreichen Rekordwagen auf dem gleichen Betonareal noch einmal zu fahren.Genau genommen kehren wir mit einem mannshohen, von einem 9,1-Liter-Reihensechszylinder angetriebenen, detailgetreuen Nachbau des originalen 40 CV NM Montlhéry-Rekordwagens an den Ort des Geschehens zurück nach Montlhéry.

#22, Renault, 40CV, Rekordwagen, 1926, MontlhleryDas Original ist verschollen, der Nachbau perfekt

Der ursprüngliche Versuchswagen gilt – neben einigen anderen hochkarätigen Fahrzeugen aus Louis Renaults Privatsammlung – nach einem Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg als verschollen. Ohne Robert Pichon würden von diesem Wagen auch heute lediglich ein paar grobkörnige Fotos in den Archiven lagern. Doch als Mitglied des Teams, das damals an dem Wagen gearbeitet hat, galt Pichon als der perfekte Mann, um eine Replika anzufertigen. Dieser originalgetreue Nachbau auf einem seltenen 40 CV Chassis verbrachte viele Jahre in einem Museum, bevor er von Renault Classic erworben und penibelst genau restauriert wurde. Das Ergebnis ist atemberaubend: ein Juwel in einer wahrhaft einzigartigen Sammlung und immer gern gesehener Star bei Klassiker-Veranstaltungen. Der Rekordwagen steht in starkem Kontrast zu der eher herrschaftlich anmutenden, handgebauten 40 CV Serienlimousine. Der luxuriöse und sündhaft teure Tourenwagen war das Fahrzeug der Wahl für zeremonielle Einsätze im Dienst des Präsidenten der Republik. Doch auf dem Hochgeschwindigkeitsareal in Montlhéry kitzelte Louis Renault das Potenzial des 40 CV als Rekordversuchsjäger heraus.

Das Projekt begann 1925 mit einem 40 CV als (vorsichtig ausgedrückt) semi-stromlinienförmigem offenen Viersitzer ohne Frontscheibe. Dessen enorme Leistung stand im Kontrast zu seinem eher traditionellen Äußeren. Die Fahrleistungen überforderten die damalige Reifentechnologie derart, dass sich nach wenigen Runden mit knapp 150 km/h die Reifen auflösten. Doch Renault führte unbeirrt sein umfangreiches und zum Teil gefährliches Testprogramm weiter, bis Reifen entwickelt worden waren, die Geschwindigkeiten bis knapp 180 km/h standhielten. Ermutigt von diesem technischen Durchbruch, unternahm Renault seinen ersten Rekordversuch mit dem 40 CV, bei dem die beiden Werksfahrer Robert Plessier und der Amerikaner J. A. Garfield neue Rekorde über 500 Kilometer, drei Stunden, 500 Meilen und sechs Stunden aufstellten. Fast nebenbei legten sie, mit 51,4 Sekunden, noch einen neuen Rundenrekord für Montlhéry hin – was knapp 178 km/h entspricht.

Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #22


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