#39, Porsche 356 Carrera, 911 2.7RS, 968CS, Carrera GT, Vergleich
Klassiker

Porsches glorreiche Vier – Vom 356 bis zum Carrera GT

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Vier sehr unterschiedliche Modelle bündeln die Essenz dessen, was Porsche über 70 Jahre hinweg ausgemacht hat. Wir vergleichen einen Viernockenwellen-356 mit einem 911 2.7 RS, sowie einen 968 CS und einen Carrera GT. Porsches glorreiche Vier!

41 Jahre trennen den ältesten und den jüngsten dieser vier Porsche. Es sind zugleich vier wegweisende Entwürfe, die exemplarisch den über sieben Jahrzehnte nie versiegenden Elan und Enthusiasmus der Entwickler aus Zuffenhausen versinnbildlichen. Natürlich handelt es sich hier nicht um jene Modelle, die in hohen Stückzahlen vom Band liefen und als Cashcows der Marke fungierten. Sonst würden Sie hier einen Cayenne oder Macan sehen. Nein – hier stellen wir wirklich puristische Porsche vor, verehrt von Leuten wie – zum Beispiel – uns.

#39, Porsche 356 Carrera, 911 2.7RS, 968CS, Carrera GT, Vergleich
Die vier Porsche in unserem Vergleich repräsentieren das Knowhow und die Leidenschaft, mit der Porsche seit 70 Jahren Sportwagen-Legenden erschafft.

Bei der Auswahl suchten wir nach einer Kontinuität, die über einen Heckmotor, eine flache Haube und eine runde Silhouette hinausging. Die beiden ältesten Modelle des Quartetts erfüllen exakt diese Anforderungen, ein 356B Carrera 2 mit Viernockenwellen-Motor von 1963 und ein 911 2.7 RS Carrera Baujahr 1973. Doch dann wollte sich Porsche bekanntlich in der Ära Fuhrmann vom 911 abnabeln, und suchte sein Heil in Modellen mit wassergekühlten Frontmotoren. Zwar zog der 911 doch noch den Kopf aus der Schlinge. Doch brachten auch die neuen Transaxle-Modelle einige höchst unterhaltsame Ausgeburten hervor, wie zum Beispiel den 968 in Clubsport Ausführung. Hier zu sehen als 1994er-Modell in Speedgelb und – als einziges Modell – ohne den »Carrera«-Zusatz im Modellnamen.

Ein Jahrzehnt später baute Porsche dann ein kompromisslos als Supersportwagen ausgelegtes Modell. Geboren aus einem aufgegebenen Le Mans-Projekt, hielt der im Werk Leipzig per Hand gebaute Carrera GT noch an einem Handschaltgetriebe fest, als Ferrari beim Enzo bereits auf zwei Pedale und Lenkradschaltwippen schwor. Fortschrittlich hingegen waren das Kohlefaser-Chassis und der 612 PS starke und als Mittelmotor installierte V10. Der Carrera GT wirkte wie ein bis oben mit Steroiden vollgestopfter Boxster, üppig bespoilert und Soundwellen ausstoßend. Doch bildete er stilistisch wie technologisch die Brücke zwischen alten Porsche Tugenden und der Zukunftswelt in Gestalt der 918 Hybride und des Le Mans-Siegers 919. Der Carrera GT ist zwar ein Hochtechnologie-Träger, aber kein automobiler Alien. Menschen wie du und ich können ihn noch verstehen.

Unsere chronologische Reise beginnt mit dem 356B. Die ersten 356 holten aus 1086 ccm Hubraum gerade mal 40 PS, doch dieser ultimative Carrera 2 schöpfte aus fast dem doppelten Hubraum (1966 ccm) mit 130 PS mehr als der drei Mal so viel Power. Unser Fotoauto, einer von vermutlich nur zwölf nach Großbritannien neu verkauften Carrera 2 mit Rechtslenkung, soll dem Vernehmen nach dank spitzerer Nockenwellen und Kolben aus dem Porsche 904 sogar noch ein paar PS mehr haben.

Text Jon Simister   Fotos  Charlie Magee  Bearbeitung  Thomas Imhof


#39, Porsche, Alpine, Bentley, Cisitalia, Ford Escort, Listerbell, Stratos

 

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