#42, Mille Miglia, Gabriele Spangenberg, Jaguar XK 140, Claudia Hürtgen
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Mille Miglia 2019 – Gabriele Spangenberg war dabei!

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Wie geht das zusammen? Gabriele Spangenberg fährt die Mille Miglia, wo sie doch vielen Lesern als Gleichmäßigkeitsverachterin bekannt ist? Manche freuen sich jetzt auf einen Verriss dieser Kultrallye. Oder muss ich als überzeugte Racerin zu Kreuz kriechen und endlich der Gleichmäßigkeit den gebührenden Rang neben den Rennen einräumen?

 Um gleich mit dem größten Missverständnis aufzuräumen: die Mille Miglia ist nicht das größte Rennen der Welt, wie die Veranstalter und viele Teilnehmer behaupten. Sie ist überhaupt kein Rennen, sondern die größte Hetzjagd der Welt und als solche macht sie auch einen Riesenspaß. (Ein Rennen geht immer auf Zeit, und das macht mitunter auch mal keinen Spaß.).
#42, Mille Miglia, Gabriele Spangenberg, Jaguar XK 140, Claudia Hürtgen
Bei den Ortsdurchfahrten der Mille Miglia sorgen begeisterte Menschenmengen für einen würdigen Empfang der Teilnehmer.

Das Einzige was bei dieser Veranstaltung »auf Zeit geht« ist das Langsamfahren, ein sehr, sehr merkwürdiges Konzept für etwas was sich »Greatest Race in the World« nennt. Die zuweilen kilometerlangen oder erschreckend kurzen Schleichfahrten machen mir wirklich keinen Spaß. Für manche jedoch Sinn, denn Gleichmäßigkeitsrallys sind demokratische Wettbewerbe, bei denen der Beifahrer ebenso wichtig ist wie der Fahrer, während weder Größe, noch Hubraum, Preis oder Zustand des Autos eine Rolle spielen. Im Gegensatz zur »Tour Auto« der berühmtesten Racerallye Frankreichs, bei der auf öffentlichen Straßen und besonders in besiedelten Gebieten die Geschwindigkeitsbeschränkungen sehr streng eingehalten werden, um dann auf Rennstrecken und abgesperrten Straßen die Sau rauszulassen, verhält es sich bei der Mille genau umgekehrt: die Sau saust überall durch die Dörfer, und wird handzahm auf den abgesperrten Strecken. Sinn macht das nicht. Aber eine Mordsgaudi!

Die Prüfungen oh je, verliefen allerdings genauso wie befürchtet: trotz meiner Ankündigung, den Quatsch nicht mitmachen zu wollen, bestand Claudia Hürtgen, meine Beifahrerin trotzdem darauf »es wenigstens zu versuchen«. Sie zählte kurz vor der Ziellinie von zehn runter und ich fuhr bei vier drüber und wurde geschimpft. Fast jedes Mal. Am besten funktionierte die Chose, wenn wir unsäglich langsam dahinkrochen, um dann auf den letzten 20 Metern mit quietschenden Reifen und Vollgas über die Linie zu rasen. Die Marshalls in ihren Zelten fielen vor Schreck regelmäßig von ihren Klappstühlchen.

 

Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #42

Text Gabriele Spangenberg, Ton Roks (Vredestein Classic)  Fotos Gabriele Spangenberg, Patrick Bosmann, Veranstalter

#42,McLaren, F1, Restaurierung

Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 42

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