#44, Aufkleber, Sticker, Kult
Szene

Autoaufkleber – Social Media am Fenster

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Vor knapp 80 Jahren wurde erstmals ein Aufkleber auf ein Auto geklebt. Dabei ist die Idee wesentlich älter …

Sie sind bunt, frech und oft mit Aussage. Aufkleber an den Scheiben von Klassikern haben sich zu einem echten Kult entwickelt und sind aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Der Grundstein für die Karriere der haftenden Infoträger wurde schon früh gelegt. Es wird angenommen, dass die alten Ägypter die Ersten waren, die Aufkleber einsetzten, um ihre täglichen Marktpreise zu bewerben. Archäologen haben an ägyptischen Ausgrabungsstätten Funde gemacht, die wie Preisangaben und Produktbeschreibungen aussehen. Diese Artefakte sollen eine Art frühes Papier gewesen sein, das beschrieben auf die Wände verschiedener Marktplätze in ganz Ägypten geklebt wurde.
#44, Aufkleber, Sticker, Kult
Auch einst brave Käfer können böse und bunt, wie dieser 1/4-Meilen-Renner beweist.

Ersatz für Werbeplakate

In der Moderne gilt Forest P. Gill, ein Siebdrucker aus Kansas City, als Erfinder des Autoaufklebers. Gill suchte in den 1940er-Jahren Ersatz für die mit Schnüren an Autos befestigten Werbeplakate. So erfand er in seiner Werkstatt mit selbstklebendem Papier und fluoreszierender Farbe kurzerhand den Stoßstangenaufkleber, der sowohl für politische Kampagnen als auch zum Bewerben von Touristenattraktionen genutzt wurde. Fortan traten die Sticker ihren Siegeszug auf den Automobilen dieser Welt an.

Neben der reinen Information wurde der Aufkleber am Auto vor allem für die Werbung genutzt. In den 1970er-Jahren waren die bunten Autoaufkleber nicht wegzudenken. »Wer wird denn gleich in die Luft gehen« fragte das HB-Männchen auf der Heckscheibe, daneben wurde verkündet »Ich fahre bleifrei«. Auf dem Armaturenbrett stand die Anweisung »Erst gurten, dann starten«. Und ein 2CV ohne die berühmte Prilblume war irgendwie unvollständig. Mit einem Sticker »Aral am Ring« zeigte die Jugend in der Eifel, auf welche Art und Weise sie ihre Wochenenden verbrachte. Und mit dem Hinweis »Loud pipes save lives« zeigen viele Sportsfreunde, dass sie durchaus am Wohlergehen ihrer Mitmenschen interessiert sind.

Besucht man heute eine Oldtimer-Veranstaltung, wird man ganz unterschiedliche Arten der Verzierung finden. So ist es in der Bulli- und Vanszene Kult, eine der hinteren Seitenscheiben als Träger für die Sticker zu verwenden. Je mehr, umso besser. Und diese Aufkleber haben ganz unterschiedliche Quellen und Aussagen.

Text Bernd Bohle / Fotos Stefan zu Hohenlohe

Lesen Sie die ganze Geschichte in OCTANE #44


BMW 1800 TI/SA, BMW 2002 Turbo, BMW 3.0 CSL, BMW M3 GT, Tourenwagen, Rennsport

 

Diese Story finden Sie in OCTANE Ausgabe 44

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